Erinnerungen

30 Dez 2022Afrika bis 70, My Story, ontheroad

Auf der Wäscheleine – 

Ich bin ein Mensch der sich gerne erinnert … 

Im Englischen gibt es den schönen Ausdruck „down the memory line“

und im übertragenen Sinn gilt das auch für meine Wäscheleine, denn sie inspiriert mich immer zu liebevollen Gedanken und trägt mich wie auf einem fliegenden Teppich zurück zu besonderen Momenten in meinem Leben.

Malawi - meine Wäscheleine auf der Kings Highway Campsite

🧖‍♀️ Das Handtuch meiner Mutter

Als erstes rechts im Bild neben dem Baum hängt ein Handtuch welches ich immer von meiner Mutter bekam wenn ich sie besuchte. Da habe ich mich noch geärgert, dass sie solche absolut nicht passenden Farben in ihrem oliv gekachelten Bad ertragen konnte. Heute passt es mit dem schreienden Pink mit den orangen Blumen perfekt zum Toyo. Ob sie es aus dem Himmel beobachtet?

🥻Das Kleid von einer Mitarbeiterin

Daneben eines meiner jetzigen Lieblingskleider mit den großen orangen und gelben Kringeln. Es war ein Geschenk von der lieben Frau unseres begnadeten Kochs, als ich noch Lodgemanagement in Tanzania gemacht habe. Damals war der Toyo noch weiß und ich verstaute das wild gemusterte Kleid. Für diese Reise hab ich es wieder hervorgeholt und freue mich ganz besonders es jetzt zu Ehren von Upendo zu tragen.

👚Die Bluse meiner Freundin

Uhuhu und dann die rot gemusterte Bluse. Die habe ich meiner liebsten Freundin Pan abgeschnackt. Sie hatte sie sich bestellt, aber sie gefiel und stand mir so gut, ich musste sie einfach haben. Danke liebe Pan, dass du sie mir überlassen hast.

🤕 Der Verband

Upps, die elastische Binde wird mich von nun an immer an meinen Zebrabiß 🦓 aus Kigoma am Lake Tanganyika erinnern. Tut mir jetzt noch weh, wenn ich daran denke.

🩳 meine geliebten Leggins

Yep und die dreiviertel langen weichen Leggins, die es für meine Figur nur so gut in Südafrika gibt. Noch bin ich gut ausgestattet, aber der nächste Einkauf kommt bestimmt.

🐥 Der Wäschesack mit den Hühnermotiven

Lieber Herrmann, dein Wäschesack mit dem Hühnermotiv begleitet mich immer noch treu auf meinen Reisen. Wer hätte das damals vor so vielen Jahren gedacht, als ich noch nicht mal alleine unterwegs war und du mir so viel zum Lodgemanagement beigebracht hast.

👕 Mein Snoopy T-Shirt

Bald muss ich dich zu Lumpen degradieren mein geliebtes Snoopy T-Shirt. Deinen Rücken zieren mittlerweile große Löche und du zerfällst mir von Wäsche zu Wäsche mehr. Aber ich hab dich noch aus den 80iger Jahren als T-Shirts mit Micky Maus Motiven mal modern waren. Ein bisschen taugst du noch als Pyjama. Nachts sieht die Löcher ja keiner 🫢

🩲 Ein gräßlicher Pyjama

Aber der gestreifte Lumpen daneben war auch ein Pyjama, den ich mal geschenkt bekommen habe. Nur fand ich den so häßlich, dass ich ihn gleich zu Lumpen zerschnitten habe.

🥣 Täglich in der Hand

Das rot karierte Geschirrtuch daneben ist auch von meiner Freundin Pan, die mich seinerseits mit den Worten „nimm dir alles was du gebrauchen kannst“ auf Reisen entlassen hat 🙏🏻
Das blau karierte ist noch ein altes von meiner Mutter, schon sehr kaputt, aber als Schutz für meinen Gemüseschneider immer noch perfekt.

🛌 Bettwäsche

Der gelbe Fetzen ist ein Teil meiner Bettwäsche als ich noch mit meinem Ex-Partner im LKW lebte. Schöne Erinnerungen hängen daran. Ein ganzes Jahr täglicher Benutzung hat die Bettwäsche noch durchgehalten. Jetzt wurde sie zu mürbe. Als Lumpen und Taschentücher für meine Insekten-Allergie tut sie noch gute Dienste.

🍊 unbedingt orange Handtücher

Liebe Esme aus Südafrika. Du musstest für den Toyo unbedingt deinen Wäscheschrank plündern und mir orange Waschlappen und kleine Gästehandtücher mit auf den Weg geben. Wenn ich diese im täglichen Gebrauch habe, erinnere ich mich an die schöne Zeit mit dir.

💛 Stofftaschen in allen Farben

Ebenfalls minimiert hat ein lieber Freund von mir, der sich mit dem Alleinreisen immer schwer getan, aber nun seine Reisepartnerin gefunden hat. Deine aussortierten bunten Stofftaschen fahren jetzt bei mir als Obst- und Gemüsebeutel mit.

🧦 Socken für alle Gelegenheiten

Oh, die guten dünnen Einwegsocken, die es früher noch bei den Langstreckenflügen sogar in der Economy gab. Als angenehme Schlafsocken für kühle Nächte haben sie nun einen festen Platz im Toyo.
Und liebe Christa, deine aussortierten Tennis Socken haben ihre Funktion als Glas oder Flaschenschutz in Toyos Geschirrkisten gefunden 🙏🏻

Gehen wir zur nächsten Wäscheleine
Malawi - meine Wäscheleine auf der Kings Highway Campsite

🇿🇼 Hängematte aus Simbabwe

Vor der Wäscheleine hängt meine inzwischen schon sehr ausgebleichte grüne Hängematte. Auch diese habe ich abgeschnackt, diesmal der lieben Marcella auf unserer gemeinsamen Campsite im Zambezi-Nationalpark in Simbabwe. Schon lange hatte ich mir eine leichte Hängematte gewünscht, da ich meine sperrige und schwere zurück gelassen hatte. Ja und nun begleitet mich diese an viele schöne Stellen.

🧽 selbstgemachte Feuchties

Und wieder flattert eine Lieblingsbluse 👚(erkennt ihr sie? Ich trage sie noch auf meinem Starte-hier-Bild) zerschnitten in Lumpen auf der Leine. Mittlerweile mache ich mir meine Feuchttücher selber und der weiche dünne Blusenstoff ist perfekt dafür.

🧖🏼‍♀️ Handtücher aus einer anderen Zeit

Und nahe am Toyo hängen ebenfalls zerschnittene Handtücher die ich für alles mögliche benutze, hauptsächlich aber um feuchtes Geschirr darauf zum Trocknen zu stellen. Auch hier ist die Erinnerung stark. Das waren die Handtücher meines Ex, als ich 1993 bei ihm eingezogen bin. Auch da für mich unverständlich wie man farblich so häßliche Handtücher verwenden kann. Heute sind sie mit ihrer undefinierbaren braunen Farbe hervoragend nützlich auf Reisen.

Weiter geht’s auf der Memory Line
Wäscheleine in Tansania auf der Kilimangu Farm

💃🏼 Ein Kleid vom Krankenbett

Das rotgenusterte Kleid ganz links haben mir 2012 zwei Freundinnen auf Sansibar gekauft. Nur 1 Woche war ich dort, sterbenskrank mit den Nachwirkungen einer lebensbedrohlichen Malaria. Kaum gehfähig haben die Beiden mich durch Stonetown geleitet. Mein Ex wollte unbedingt nach Sansibar, wollte mit der Insel Abschied nehmen von 2,5 Jahren Afrika und hatte unsere Trennung schon vorbereitet. Bibi und Sarah haben bewusst oder unbewusst ganz viele negative Energien von mir ferngehalten und mir meinen Weg in die Genesung und Stärke geebnet 🙏🏻
Heute ist das rote Kleid ausgeblichen und mürbe. Lange wird es nicht mehr halten, aber dann wieder viele Erinnerungslumpen geben

🧣Ein Schal zum Abschied

Ein grauer Schal, eigentlich nicht meine Farbe, aber er ist so weich und warm und war ebenfalls ein Abschiedsgeschenk einer neu gefundenen Freundin nach 2012 in meiner Solozeit. Meine Koffer waren schon gepackt und ich wurde abgeholt um zum Flughafen gebracht zu werden. Konnte den Schal nur mitnehmen …

😴 Ein T-Shirt zum Wohlfühlen

Im ersten gemeinsamen Urlaub mit meinem Ex hatte ich meinen Pyjama vergessen. Er schenkte mir eines seiner Erinnerungs-T-Shirts aus Australien mit dem Aboriginee Muster. Bis heute halte ich es in Ehren, auch wenn es jetzt nach 30 Jahren doch auch etwas mürbe wird.

🔲 Ein Muster überdauert fast 40 Jahre

Ja und da gibt es noch diese schwarz-weißen Lumpen ganz rechts im Vordergrund. Sie liegen in meinem Elektrosack. Damit reinige ich immer meine Verlängerungskabel vor dem Einräumen in den Toyo. Sie stammen von einem T-Shirt welches ich vor ca 40 Jahren auf Bali gekauft habe. Eine schöne Erinnerung an meine Rucksack-Reisezeit.

Ich liebe es meine Wäscheleinen zu fotografieren. Sie sind wie eine Zeitreise meiner Reisen.
Wäscheleine in Kenia auf der Twiga Lodge

Auf dem letzten Bild lebt die gelbe Bettwäsche noch, das pink-orange Handtuch meiner Mutter flattert neben dem roten Sansibar Kleid. 

Die hellblaue Pyjama Bluse ist zu Feuchties geworden aber die blaugrüne Bluse und die blaue Hose daneben gibt es noch. Sie kam aus einem Altkleider Karton für die Kirche von meinem Freund Hermann in Namibia, gerade recht, als mir die kurzen Hosen ausgingen.

📖 So fügen sich die Geschichten entlang meiner Wäscheleinen. Ich freue mich, dass ihr mich auf meiner Memory Line begleitet habt.

Schau doch mal was Du sonst noch von mir finden kannst ...

... und meinen aktuellen Standort sowie meine gefahrene Route siehst Du mit vielen Fotos und Kommentaren auf Polarsteps.

PS: Wenn Dir mein Beitrag gefallen hat, dann hinterlasse mir doch einen netten Kommentar.
Du weißt ja, viele Kommentare sind das Trinkgeld für die Autorin, ich freu mich genauso wie Google.
😇🙏🏻🧡

Lass das orange Zebra rollen, hilf mir ein bisschen mit den Kosten für seinen Dieselhunger. Was der Kaffee für mich ist, ist der Treibstoff für den Toyo.

4 Kommentare

  1. Beate Nettmann-Roy

    welch ein zauberhafter Text! Und welch eine außergewöhnliche Idee anhand von Stoffen, neuen und alten bis hin zu Lumpen, und den vielfältigen Mustern und Farben so viele Geschichten von so vielen verschiedenen Menschen und Beziehungen zu erzählen! danke schön!

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    • Lilli Mixich

      Ja, es ist witzig wie da die Gedanken wandern. Man hat ja nicht so viele Dinge dabei aber im Prinzip hängt an allem eine kleine Geschichte. Ich freu mich, dass Dir meine Geschichten gefallen.
      Liebste Grüße noch aus dem alten Jahr und komm gut ins Neue
      Lilli

      Antworten
  2. Beate Kästel

    Alle guten Wünsche für Dich, liebe Lilli, mit vielen glücklichen Menschen und Momenten in 2023. Nach mehr als 6 Jahrzehnten in der Pfalz und unzählbaren Erfahrungen und Erlebnissen mit 8 Umzügen genieße ich Deine stets interessanten Reiseberichte aus der ganzen Welt….. fühlt sich für mich an, als wäre ich selbst unterwegs gewesen ❤️

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    • Lilli Mixich

      Liebe Beate
      So soll es sein, es freut mich sehr, dass ich Dir meine Reise so lebensnah näher bringen kann.
      Liebe Grüße aus Malawi

      Antworten

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