Auf der WĂ€scheleine –Â
Ich bin ein Mensch der sich gerne erinnert …Â
Im Englischen gibt es den schönen Ausdruck âdown the memory lineâ
und im ĂŒbertragenen Sinn gilt das auch fĂŒr meine WĂ€scheleine, denn sie inspiriert mich immer zu liebevollen Gedanken und trĂ€gt mich wie auf einem fliegenden Teppich zurĂŒck zu besonderen Momenten in meinem Leben.
đ§ââïžÂ Das Handtuch meiner Mutter
Als erstes rechts im Bild neben dem Baum hÀngt ein Handtuch welches ich immer von meiner Mutter bekam wenn ich sie besuchte. Da habe ich mich noch geÀrgert, dass sie solche absolut nicht passenden Farben in ihrem oliv gekachelten Bad ertragen konnte. Heute passt es mit dem schreienden Pink mit den orangen Blumen perfekt zum Toyo. Ob sie es aus dem Himmel beobachtet?
đ„»Das Kleid von einer Mitarbeiterin
Daneben eines meiner jetzigen Lieblingskleider mit den groĂen orangen und gelben Kringeln. Es war ein Geschenk von der lieben Frau unseres begnadeten Kochs, als ich noch Lodgemanagement in Tanzania gemacht habe. Damals war der Toyo noch weiĂ und ich verstaute das wild gemusterte Kleid. FĂŒr diese Reise hab ich es wieder hervorgeholt und freue mich ganz besonders es jetzt zu Ehren von Upendo zu tragen.
đDie Bluse meiner Freundin
Uhuhu und dann die rot gemusterte Bluse. Die habe ich meiner liebsten Freundin Pan abgeschnackt. Sie hatte sie sich bestellt, aber sie gefiel und stand mir so gut, ich musste sie einfach haben. Danke liebe Pan, dass du sie mir ĂŒberlassen hast.
đ€ Der Verband
Upps, die elastische Binde wird mich von nun an immer an meinen ZebrabiĂ đŠÂ aus Kigoma am Lake Tanganyika erinnern. Tut mir jetzt noch weh, wenn ich daran denke.
đ©ł meine geliebten Leggins
Yep und die dreiviertel langen weichen Leggins, die es fĂŒr meine Figur nur so gut in SĂŒdafrika gibt. Noch bin ich gut ausgestattet, aber der nĂ€chste Einkauf kommt bestimmt.
đ„ Der WĂ€schesack mit den HĂŒhnermotiven
Lieber Herrmann, dein WĂ€schesack mit dem HĂŒhnermotiv begleitet mich immer noch treu auf meinen Reisen. Wer hĂ€tte das damals vor so vielen Jahren gedacht, als ich noch nicht mal alleine unterwegs war und du mir so viel zum Lodgemanagement beigebracht hast.
đ Mein Snoopy T-Shirt
Bald muss ich dich zu Lumpen degradieren mein geliebtes Snoopy T-Shirt. Deinen RĂŒcken zieren mittlerweile groĂe Löche und du zerfĂ€llst mir von WĂ€sche zu WĂ€sche mehr. Aber ich hab dich noch aus den 80iger Jahren als T-Shirts mit Micky Maus Motiven mal modern waren. Ein bisschen taugst du noch als Pyjama. Nachts sieht die Löcher ja keiner đ«ą
đ©Č Ein grĂ€Ălicher Pyjama
Aber der gestreifte Lumpen daneben war auch ein Pyjama, den ich mal geschenkt bekommen habe. Nur fand ich den so hĂ€Ălich, dass ich ihn gleich zu Lumpen zerschnitten habe.
đ„Ł TĂ€glich in der Hand
Das rot karierte Geschirrtuch daneben ist auch von meiner Freundin Pan, die mich seinerseits mit den Worten ânimm dir alles was du gebrauchen kannstâ auf Reisen entlassen hat đđ»
Das blau karierte ist noch ein altes von meiner Mutter, schon sehr kaputt, aber als Schutz fĂŒr meinen GemĂŒseschneider immer noch perfekt.
đ BettwĂ€sche
Der gelbe Fetzen ist ein Teil meiner BettwĂ€sche als ich noch mit meinem Ex-Partner im LKW lebte. Schöne Erinnerungen hĂ€ngen daran. Ein ganzes Jahr tĂ€glicher Benutzung hat die BettwĂ€sche noch durchgehalten. Jetzt wurde sie zu mĂŒrbe. Als Lumpen und TaschentĂŒcher fĂŒr meine Insekten-Allergie tut sie noch gute Dienste.
đ unbedingt orange HandtĂŒcher
Liebe Esme aus SĂŒdafrika. Du musstest fĂŒr den Toyo unbedingt deinen WĂ€scheschrank plĂŒndern und mir orange Waschlappen und kleine GĂ€stehandtĂŒcher mit auf den Weg geben. Wenn ich diese im tĂ€glichen Gebrauch habe, erinnere ich mich an die schöne Zeit mit dir.
đ Stofftaschen in allen Farben
Ebenfalls minimiert hat ein lieber Freund von mir, der sich mit dem Alleinreisen immer schwer getan, aber nun seine Reisepartnerin gefunden hat. Deine aussortierten bunten Stofftaschen fahren jetzt bei mir als Obst- und GemĂŒsebeutel mit.
đ§ŠÂ Socken fĂŒr alle Gelegenheiten
Oh, die guten dĂŒnnen Einwegsocken, die es frĂŒher noch bei den LangstreckenflĂŒgen sogar in der Economy gab. Als angenehme Schlafsocken fĂŒr kĂŒhle NĂ€chte haben sie nun einen festen Platz im Toyo.
Und liebe Christa, deine aussortierten Tennis Socken haben ihre Funktion als Glas oder Flaschenschutz in Toyos Geschirrkisten gefunden đđ»
đżđŒ HĂ€ngematte aus Simbabwe
Vor der WĂ€scheleine hĂ€ngt meine inzwischen schon sehr ausgebleichte grĂŒne HĂ€ngematte. Auch diese habe ich abgeschnackt, diesmal der lieben Marcella auf unserer gemeinsamen Campsite im Zambezi-Nationalpark in Simbabwe. Schon lange hatte ich mir eine leichte HĂ€ngematte gewĂŒnscht, da ich meine sperrige und schwere zurĂŒck gelassen hatte. Ja und nun begleitet mich diese an viele schöne Stellen.
đ§œ selbstgemachte Feuchties
Und wieder flattert eine Lieblingsbluse đ(erkennt ihr sie? Ich trage sie noch auf meinem Starte-hier-Bild) zerschnitten in Lumpen auf der Leine. Mittlerweile mache ich mir meine FeuchttĂŒcher selber und der weiche dĂŒnne Blusenstoff ist perfekt dafĂŒr.
đ§đŒââïž HandtĂŒcher aus einer anderen Zeit
Und nahe am Toyo hĂ€ngen ebenfalls zerschnittene HandtĂŒcher die ich fĂŒr alles mögliche benutze, hauptsĂ€chlich aber um feuchtes Geschirr darauf zum Trocknen zu stellen. Auch hier ist die Erinnerung stark. Das waren die HandtĂŒcher meines Ex, als ich 1993 bei ihm eingezogen bin. Auch da fĂŒr mich unverstĂ€ndlich wie man farblich so hĂ€Ăliche HandtĂŒcher verwenden kann. Heute sind sie mit ihrer undefinierbaren braunen Farbe hervoragend nĂŒtzlich auf Reisen.
đđŒ Ein Kleid vom Krankenbett
Das rotgenusterte Kleid ganz links haben mir 2012 zwei Freundinnen auf Sansibar gekauft. Nur 1 Woche war ich dort, sterbenskrank mit den Nachwirkungen einer lebensbedrohlichen Malaria. Kaum gehfĂ€hig haben die Beiden mich durch Stonetown geleitet. Mein Ex wollte unbedingt nach Sansibar, wollte mit der Insel Abschied nehmen von 2,5 Jahren Afrika und hatte unsere Trennung schon vorbereitet. Bibi und Sarah haben bewusst oder unbewusst ganz viele negative Energien von mir ferngehalten und mir meinen Weg in die Genesung und StĂ€rke geebnet đđ»
Heute ist das rote Kleid ausgeblichen und mĂŒrbe. Lange wird es nicht mehr halten, aber dann wieder viele Erinnerungslumpen geben
đ§ŁEin Schal zum Abschied
Ein grauer Schal, eigentlich nicht meine Farbe, aber er ist so weich und warm und war ebenfalls ein Abschiedsgeschenk einer neu gefundenen Freundin nach 2012 in meiner Solozeit. Meine Koffer waren schon gepackt und ich wurde abgeholt um zum Flughafen gebracht zu werden. Konnte den Schal nur mitnehmen …
đŽÂ Ein T-Shirt zum WohlfĂŒhlen
Im ersten gemeinsamen Urlaub mit meinem Ex hatte ich meinen Pyjama vergessen. Er schenkte mir eines seiner Erinnerungs-T-Shirts aus Australien mit dem Aboriginee Muster. Bis heute halte ich es in Ehren, auch wenn es jetzt nach 30 Jahren doch auch etwas mĂŒrbe wird.
đČ Ein Muster ĂŒberdauert fast 40 Jahre
Ja und da gibt es noch diese schwarz-weiĂen Lumpen ganz rechts im Vordergrund. Sie liegen in meinem Elektrosack. Damit reinige ich immer meine VerlĂ€ngerungskabel vor dem EinrĂ€umen in den Toyo. Sie stammen von einem T-Shirt welches ich vor ca 40 Jahren auf Bali gekauft habe. Eine schöne Erinnerung an meine Rucksack-Reisezeit.
Auf dem letzten Bild lebt die gelbe BettwĂ€sche noch, das pink-orange Handtuch meiner Mutter flattert neben dem roten Sansibar Kleid.Â
Die hellblaue Pyjama Bluse ist zu Feuchties geworden aber die blaugrĂŒne Bluse und die blaue Hose daneben gibt es noch. Sie kam aus einem Altkleider Karton fĂŒr die Kirche von meinem Freund Hermann in Namibia, gerade recht, als mir die kurzen Hosen ausgingen.
đ So fĂŒgen sich die Geschichten entlang meiner WĂ€scheleinen. Ich freue mich, dass ihr mich auf meiner Memory Line begleitet habt.
welch ein zauberhafter Text! Und welch eine auĂergewöhnliche Idee anhand von Stoffen, neuen und alten bis hin zu Lumpen, und den vielfĂ€ltigen Mustern und Farben so viele Geschichten von so vielen verschiedenen Menschen und Beziehungen zu erzĂ€hlen! danke schön!
Ja, es ist witzig wie da die Gedanken wandern. Man hat ja nicht so viele Dinge dabei aber im Prinzip hÀngt an allem eine kleine Geschichte. Ich freu mich, dass Dir meine Geschichten gefallen.
Liebste GrĂŒĂe noch aus dem alten Jahr und komm gut ins Neue
Lilli
Alle guten WĂŒnsche fĂŒr Dich, liebe Lilli, mit vielen glĂŒcklichen Menschen und Momenten in 2023. Nach mehr als 6 Jahrzehnten in der Pfalz und unzĂ€hlbaren Erfahrungen und Erlebnissen mit 8 UmzĂŒgen genieĂe ich Deine stets interessanten Reiseberichte aus der ganzen Welt….. fĂŒhlt sich fĂŒr mich an, als wĂ€re ich selbst unterwegs gewesen â€ïž
Liebe Beate
So soll es sein, es freut mich sehr, dass ich Dir meine Reise so lebensnah nÀher bringen kann.
Liebe GrĂŒĂe aus Malawi